Samstag, 21. Januar 2012

19.01.2012 Cancun


Nicky:
Da war er müde gestern. Tja ist schon anstrengend den ganzen Tag mein Knecht zu sein. Seine Hauptaufgabe war es mit dem Moped vor mir herzufahren und Schlaglöcher zu finden, im Restaurant alle Gerichte auf Maisfladen zu testen und mich mit Purzelbäumen zu unterhalten.


Von diesen abgesehen war es ein schöner Geburtstag. Den ganzen Tag an karibischen Stränden entlang fahren und ab und zu ins blaue Meer springen, nachdem Knecht Meyfahrth dieses auf gefährliche Strudel und Haie überprüft hat.
An dieser Stelle danke ich allen Gratulanten!
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Heute sind wir in Cancun. Endlich mal wieder eine Stadt die 24h geöffnet hat. Las Vegas Mexikos. Doof nur das wir morgen um 8 aufstehen müssen. Um zum Strand zu kommen mussten wir uns ins eins der Hotels reinschleichen, die wir uns sicher eines Tages auch leisten können. Der Pool war 300m² groß, beleuchtet und beheizt. Es gab drei davon. Ich hab sie alle ausprobiert.
Jetzt gehen wir ins Casino, das wir nicht eher verlassen werden bis unsere gesamten Ausgaben der letzten 4 Wochen wieder drin sind. Nimm das, Mexiko!!!


Morgen stürzen wir dann ins Meer.
Machts gut.

18.01.2012 Isla de Cozumel

Meyf:
Gähn, ich könnt schon wieder schlafen...schnarch, schnarch. Schon anstrengend so ein Urlaub.

Mittwoch, 18. Januar 2012

17.1. Isla de Cozumel

Nicky:
Wir sind im amerikanischen Mallorca gelandet. Positiv: Endlich versteht uns mal jemand. Auch gut: Das Essen schmeckt mir wieder. Wir sitzen in einem argentinischen Restaurant. Die Maisfladen sind hier aus Weizen, das Rindersteak ist butterweich und es gibt Salat. Mit Dressing! Jesus Motherf***ing Christ.
Aber warum beruerht mich der Kellner an der Schulter waehrend er mich anlaechelt? Muss wohl ein alter argentinischer Brauch sein. Und was solls...nach fast vier Wochen mit Meyf sehne ich mich nach ein bisschen Zaertlichkeit. "Don´t cry for me Argentinaaaaaa...."


Die Party-Zone befindet sich aber auf dem Festland. Ich habe eine Flasche Tequilla gekauft und wir schauen jetzt mal ob wir die oertliche Wrestling-Arena finden.




Meyf:
Hallo. Nicky scheint wohl wieder zu fantasieren. Liegt schon wieder in der Badewanne. Das heisse Wasser muss wohl ein Fieber ausgeloest haben. Allein der Stoepsel streichelt ihn..
Ja nee. War aber doch sehr festlich. Ichg fuehle mich wie ein mit Tier gefuelltes Tier. Gerade solche, mit Tier gefuetterten wollt ich auch schon immer essen. Wo das nur hinfuehren wurde....
Hotelzimmer ist schoen, nur leider der Garten an der falschen  Seite, das ist scheisse. Statt Meerblick und ebensolchem Rauschen gucken wir auf den Innenhofmarkt und hoeren die ganze Nacht den 80Hz AC(ohne DC) - Beat. Aber mer haben ja Tequilla, sogar aus nem Tequilla-Laden. Da stossen wir gleich schoen mit an, wenn der Kleine seinen 23. Geburtstag anfeiert. Die ganzen eingeladenen Gaeste sind leider aufm Festland, so werde ich ihm das Fest in Dinner For One-Manier begehen lassen. Naja vllt. helf ich auch und stell mich als Baerenteppich zur Verfuegung. Mal kucken ob ich noch ein bisschen Fell finde kann. Guten abend!

16.01.2012 Tulum



Nicky:
Mein Arsch tut weh!
Fahrrad, Pferd, Motorrad, Bus, Pyramide rauf, Pyramide wieder runter. Ich brauch dann erstmal Urlaub. Wenn man Meyfs Eintraege liest koennte man meinen ich wuerde hier den ganzen Tag in der Badewanne liegen. Alles uebertrieben und weit hergeholt aber von janz weit draussen.
Ich versuch nur die ueber die Wasserrechnung den Preis fuers Zimmer wieder reinzuholen.
Sind dann heute auch gleich mal ins billige Hostel an der Strasse gezogen. Eine Badewanne gibts hier nicht, dafuer "Motorbike for rent" damit man die 5 Kilometer zum Strand in 10 Minuten schafft.
Wir aber keine Lust auf Strand, also auf zur naechsten Cenote und schoen untertage baden. Hmmm... erinnert mich an die Badewanne.


Mit Schwimmflossen und Taucherbrille gleiten wir durch die Hoehle. Fische, Steinformationen, Licht und Schatten, alles ausreichend vorhanden und sehr schoen anzuschauen. Irgendwann ist mir kalt und um mich aufzuwaermen fahren wir 40 Kilometer nach Coba zum Pyramiden kucken.
Die Fahrt dauert zwei Stunden. Mein Arsch tut weh.
Dort angekommen lassen wir uns noetigen zwei Fahrraeder zu mieten um es rechtzeitig zur Pyramide zu schaffen und vor allem 17 Uhr wieder am Parkplatz zu sein damit ja alle schoen rechtzeitig Feierabend machen koennen. Die essen hier zeitig und Mutti hat heute Tortillas gekocht.


Also ab durch den Dschungel, Pyramide rauf - Pyramide wieder runter. Mein Arsch... aber das sagte ich bereits. Aber sehr schoen. Der Anblick des dichten Dschungels vom Dach der Pyramide ist grandios.
Zurueck gehts dann im Dunkeln mit schwarzer Sonnenbrille als Ersatzvisier gegen Fahrtwind und Insekten. Die Sichtweite betraegt vielleicht 10 Meter und wenn mein Arsch nicht so weh tun wuerde, wuede ich mir jetzt ernsthaft Sorgen machen. Wider aller Gesetze der Wahrscheinlichkeit ueberstehen wir die Fahrt ohne groessere Kollisionen mit Aesten, Hunden, Sombreros oder freilaufenden Kindern am Strassenrand.
Morgen gehts dann weiter auf eine schoene Insel wo Meyf mir an meinem Geburtstag den ganzen Tag dienen wird!
Nach der gestrigen Nacht im "Kater Holzig" hat dann auch keiner mehr Lust auf ausgehen. Oder Meyf: Willst Du ein Bier?

Meyf:
Och Du...ich hab doch heute drogenfreien Montag, da drink ich nur 2 Bier. Ich hab heut noch total Lust auf Ausgehehn..... und zwar auf meiner Matraze. Nicky will heute aber irgendwie gar nicht ins Bett. Vielleicht tut ihm ja der Arsch weh - vom vielen in der Badewanne rumsitzen. Naja, schoen wars heute. Morgen gehts dann weiter per Bus und Schiff. Muss auch noch ne Geburtstagstorte pfluecken, wo sich der Arme dann drauf setzen darf.

Montag, 16. Januar 2012

15.1. 2012 / Tulum


Meyf:
Schon wieder liegt er in der Wanne. Ich glaube langsam eher, er ist eine Robbe und kein Biber.
So langsam laesst sich das Staedtchen auch sehr deutsch ein.
Die Leute halten die Ruinen hier scheinbar fuer das Neuschwanstein der Mayas und kommen mit Reisebussen uebers Meer.
Zu allem Ueberdruss hab ich auch noch die totale Berliner Enklave entdeckt. Design Hotel Kater Holzig und gleich daneben der Club der Visonaere.
Schoen war es aber, muss man schon sagen. Die Ruinen auch. Wir filmten aber lieber Aersche im Wind. Ruinen kannten wir schon und wollten ja auch unsere Zuschauer nicht langweilen.
Baden waren wir auch. Ach und Fahrrad fahren. Wird wohl langsam Aktiv-Urlaub.
Muss mich wohl mal wieder passivisieren.
Habe heute meine erste Kokossnuss getoetet. Sie ist viel besser als alles bisher Dagewesene.


14.01. 2012 Tulum

Meyf:
Ah, endlich in der Karibik angekommen, nach einer friedlichen Nachtfahrt. Ich saehe angeblich muede aus, meint man am Empfang..aha. Egal! Karibik!
Ich gehe an den Strand, Nicky mit Sonnenbrille ins Bett, nachdem er fein saeuberlich alle Vorhaenge unserer luxuslosen Luxusherberge, in welcher wir angeblich schon seit gestern wohnen, zugezogen hat.
"Es ist zu kalt draussen" brabbelt er noch in feinstem Biberisch.
Draussen faellt derweil irgendwo eine Kokosnuss vom Baum. Unten angekommen ist sie geroestet.
Ich aale mich also auf einer dunklen Liege im hellen Sand und schaue ins aufgewuehlte Wasser. Baden gehe ich auch. Allein der Bierpreis laesst mich wieder nachdenken ob ich wirklich im Paradies bin.
Wir machen uns per Pedes in einer Halbtagsreise auf die Suche nach billigen Naehrstoffen....vergeblich.
Ein Umzug scheint unausweichlich (sind ja schon so lange hier).
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Nicky liegt in der heissen Badewanne. Ich versuche derweil den Regen mit schamanischem Hilfswerk in fluessiges Gold zu verwandeln. Technomusik darf mein Begleiter sein.
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Nachtrag zum Dschungel(Palenque):
Meinetwegen haette das ganze schon in einem Aufwasch geschehen koennen, aber wie es sich ergab, wurde die Erlebnisreihe dreigeteilt (Anm. der Redaktion: Die Erlebnisreihe kam dabei nicht zu schaden.)
Teil 3 bestand also noch aus den verbleibenden Wasserfallbesuchen.
So ruckelten wir also ab 12:00 mit einem Minivan wieder zurueck Richtung San Cristobal durch den Dschungel. Die Strassen sahen bei Licht betrachtet (oder bei Regen betrachtet) noch viel schlimmer aus. Ein Mittelstreifen fuehrte direkt den Abhang hinunter. Zum Glueck beherschte der Fahrer aber sein Lenkrad und folgte dem Provisorium um den abgestuerzten Strassenabschnitt drumherum.
So besichtigten wir fein Wasserfall A und danach Wasserfall B. Hier gab es wieder Aufregung und Badespass und im stroemenden Regen ging es dem Nachtbus nach Tulum entgegen.
Bus Bus Bus... nun ist aber bald mal Schluss!

Palenque / Freitag der 13.

Nicky:
Ca. 3 Wochen sind wir jetzt schon hier. Da bleibt es nicht aus, dass man begint sich mit der spanischen Sprache anzufreunden. Hier ein Zwischenbericht:

Buenas Dias -       
Guten Vormittag

Buenas Tardes-    
Guten Nachmittag

Buenas Noches-   
Guten Abend

Buenas -            
Ich bin gerade erst aufgestanden und habe keine Ahnung wie spaet es ist, aber ich wuensche Ihnen alles Gute!

Costa Quantas?-
Bitte sagen Sie mir was es kostet, dann lachen wir beide herzlich darueber und ich sage Ihnen was ich zahlen werde.

Come illeg a..?-   
Wo gehts hier zum naechsten Ueberfall?

Que hora es?-     
Wie spaet ist es? Ich moechte ungern die 13 Uhr Entfuerhung verpassen.

huevas porfavore-
Mache Eier!

no huevas!-          
Eier kann ich nicht!

la quenta porfavore-           
Bitte genieren Sie sich nicht mir mein gesamtes Geld in Rechnung zu stellen. Ich bin reich geboren und habe zu Hause einen Geldspeicher. Es macht mir nichts aus.

una tortilla porfavore-       
Ich moechte kotzen,bitte.

una tortilla mas porfavore-   
Ich moechte noch einmal kotzen

Palenque / Dschungelbar/ 12.1.2012

Nicky:
Palenque Palenque - Dschungel,Wurst, Getraenke! sangen schon die alten Mayas und die muessen es ja wissen. Mopedverleih ist aber nicht. Und noch waehrend wir ueberlegen ob wir diese Marktluecke besetzen, bringt uns das das Collectivo auch schon fuer 10 Pesos zur alten Maya-Stadt im Dschungel. Ungefaehr 30 Gebaeude&Pyramiden aus massiven Stein, erbaut noch vor der Erfindung des Rades.
Raumschiffe gab es aber schon, wie uns ein Souvenirverkaeufer versichert, der Meyf auch gleich ein dementsprechendes Wandbild verkauft, das diese Tatsache dokumentiert.
Es sieht ungefaehr so aus:


Ich kaufe ein paar original Maya-Kuehlschrankmagenten.
Zur Zeit sitzen wir in einer Bar im Dschungel und treten gleich die Heimreise ueber die dunkle Strasse an. Licht gibts hier ja nicht nach Sonnenuntergang. Mist!



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Meyfie moechte heut nichts schreiben. Er ist verletzt und enttaeuscht das die Hombres im Hotel die Schwitzhuette nicht angeschmissen haben. Er hatte extra geduscht. Naja wurde auch Zeit.
Sitzen wir also in der Pizzeria waehrend um uns herum die Buergersteige hochgeklappt werden. "Und wie war Dein Tag?" - "Warst doch dabei."

Meyfie:
Na dann:

Stadt          Land             Frust                            Todesart der Zapoteken      Prominenter

Bochum     Bayern           Bier alle                         Baum umgefallen                  Boedefeld, H. v.

Jena            Jemen            Jungsmangel in  der      Jeden Morgen um                 Joerg Hindemith
                                         Disko                             vier aufstehen

Leipzig      Luxemburg    Leine zerrissen                Lama-Unfall                          Lars v. Trier

San Cristobal de los Casas / 10.1.2012


Meyf:
Schoenste Gruesse aus der angeblich schoensten Stadt der Welt...aeh...Mexikos. Sagt die Mutti. Hat se gelesen...im Internet. Ja ist schon schoen beschaulich hier. Hoch oben zwischen den den Bergzipfeln.
Da sind wir dann doch sicher angekommen nach der Nachtbusfahrt. War auch nur die letzte Stunde bergig.
Gestern dann einkaufen, schlafen, bummeln, saufen, spielen, essen...das uebliche eben.
Heute wurde es dann etwas schwungvoller. Wir schwangen uns zum einen erstmal schon zur Morgenstunde aus den Matrazen. Die anderen Bewohner waren natuerlich auch schon alle da.. kennt man ja.
Weiter gings mit grossen Schwingen in ein anderes Hotel, wo uns eine Oma zur Tagesaufgabe abholte.
Nach gefuehlter 3-Tager Reise im Collectivo (die 9 Uhr Entfuehrung?) erreichten wir unser Ziel und schwangen uns auch schon auf unsere zugeteilten Pferdchen.
Ich bekam den stolzen Hengst und Nicky das kleine Stuetchen, was dieser immer ordentlich besteigt.
Nun ist das Reisen mit einem PS doch sehr schaukelig und fremd fuer uns und so hoppelten wir mehr recht als schlecht ins naechst gelegene Indio-Dorf.
"Dorf heisst hier mal eben 15000 Einwohner und Indio wohl VW vor der Tuer und Sattelitenantenne am Backsteinhaus. Nun ja. Ab in die Kirche. Die ist ja schon 200 Jahre alt. Die vorherige war abgebrannt....kein Wunder, wie wir schnell erleben durften, in der schraegsten Kirche seit der Erfindung der Schluempfe.
Wir betraten ehrfurchtsvoll, natuerlich nachdem wir um Erlaubnis gefragt hatten (15 Pesos) ein karges Gebaude mit nur 3 Fenstern, welches durch die Beleuchtung von 873576 Kerzen heller funkelte als der Orionmilchguertel. Drinnen waren Schaukaesten von ca. 40 Heiligen zu sehen. Der Fliessenboden war mit Tannennadeln und Kerzen uebersaeht. Dazwischen sassen ueberall Menschen und beteten laut ihre Heiligen an oder fackelten ueber romantischen Kerzenschein Huehner zu Tode.



Alles kaum zu glauben. Zum Glueck brachten mich aber die Einheimischen mit einer gezielten Opfergabe des ortsansaessigen Schnapses ihrer Religion naeher. Uuberhaupt tranken alle Schnaps, Fanta un CocaCola um Ruelpsen zu koennen. Dazu wurde musiziert. Nach jahrtausendealter Tradition mit Trompeten und Schifferklavier...und das in den Bergen.
Fotografieren war natuerlich verboten. Wahrscheinlich haetten sie einen direkt den Fotoapperat abgehackt, inklusive Ellenbogen, mit ihrem grossen Macheten.
Dann sind wir wieder heimgeritten, waren Moped fahren, in ner Hoehle, essen, trinken, im Internet..der uebliche Quatsch eben. Vielleicht schreibts ja noch wer......

Nicky:
Ja irgendwer muss die Drecksarbeit ja machen.
Dieser Irre! Staendig hat er seinen Hengst angetrieben und meine schoene Stute immer hinterher. Das bringt doch nix. Wissen wir doch.
Die Mopeds waren dann doch zwei ausgewachsene Boliden. Hab mich auch gleich in der drittenKurve ordentlich auf die Fresse gelegt. Aber nur so lernt man.
Notiz fuer spaeter: Reitstunden nehmen und Motorradfuehrerschein machen.
Besagte Hoehle war cool und die verdammt nochmal groesste die ich je gesehen habe. Verdammte Axt!
Am Imbissstand versuchten die Mexikaner wieder mal mich zu vergiften. Viel fehlt nicht mehr. Ich bleibe besser bei Zigaretten und Cola. Das ist gesuender.
Der naechste Mordanschalg dann nur eine Stunde spaeter. Die allgegenwaertigen Hunde versuchten mich beim Motorrad fahren ins Bein zu beissen. Aber ich war schneller.
Ich bin gespannt mit welcher Todesart mich das Schicksal morgen ueberrascht. Dann gehts nach Palenque. Vielleicht ein Querschlaeger waehrend des 14 Uhr Ueberfalls?

Meyf:
Sind ja dann immerhin genug Pyramiden da um unsere Ueberreste zu verscharren.


Freitag, 13. Januar 2012

8.1.2012, Pochutla, Restaurant Las Angel


Nicky:
Wir warten auf den Bus nach San Cristobal. Vorraussichtlich ist das unser letzter Eintrag. Die Fahrt dauert 10 Stunden ueber waghalsige Strassen entlang abgrundtiefer Schluchten. Der Lonely Planet warnt vor Busueberfaellen und die Filme die gezeigt werden sind oft zum sterben langweilig.
Gut das wir gestern Nacht im Kulturzentrum noch gepflegt einer Variete-Vorfuehrung beiwohnten.
Dies soll also das letzte sein an was ich mich erinnere.

Meyf:
Abgesehen von den Millionen Schildkroeten die wir heute im doerfischen Schildkroetenrettungs, -vorzeige und wahrscheinlich auch -ausbildungszentrum erleben durften. Hier lernen die Schildies alles fuer ihr Leben und wir haben mit unseren Eintrittsgeldern wieder mal die Welt gerettet.



Als wir dann schon wieder Bekannte Leute am Strand trafen, auch welche die wir nicht einmal wieder erkannten, war es Zeit die Reise in den sicheren Unfalltod anzutreten.
Auf einen letzten Tequila. 1800! Wir werden wohl nie die Freuden einer lesbischen Liebe erfahren.
Salute!

Mazunte, 7.1.2012|



Meyf:
Allen Gefahren trotzend sitzen wir noch froh und munter und bestellen uns wahrscheinlich mal wieder um Kopf und Kragen in der spanischen Speisekarte.
Da sitzen wir also unter Palmwedeln. Ja, hier ist es wahrlich recht karibisch und beschaulich. Heute haben wir doch gleich Wale, Delfine, Schildkroeten, Krokodile, kleine Krokodile, kleine Schildkroeten, Hunde(gibts hier ueberall) und so manch spannend piependes Voegelchen gesehen. Verstehen konnten wir sie leider nicht...... da fehlten wieder die Spanisch-Kenntnisse.




Dafuer hatten wir aber bei der Walsuche einen hilfreichen Psychoanalytiker zur Hand der deutsch konnte...um Hegel und Kant in Originalsprache lesen zu koennen. Man braucht Hobbys.




Gestern war ja dann nicht ganz so viel zu sehen an Lebewesen. An unserem 1. Strandtag konnten wir nur gegenseitig unsere weissen Laiber bewundern. Sonnenuntergang hingegen wurde mir wegens totaler Ueberbewertung selbigens untersagt. Hmpf... und heute war der Kamera-akku alle.
Ansonsten haben wir ein Zimmer. Viel mehr ist da auch nicht dran. Aber es hat Meerblick und haufenweise Viehzeug drumherum, was Rabatz macht und sicher auch fuers Fruehstueck herhalten musste. Nicky hats gefunden. Danke! Ist schon schoen.
Langsam muessen wir aber auch wieder los. Haben heute schon 5 Menschen getroffen die wir schon kannten. Das Eso-Paerchen aus dem Bus, das andere Paerchen, was sein Zeugs am Strand verstecken wollte und den Mayaheinzi, der das Tuetchen schon gerochen hat bevor es entzuendet wurde. Muss wohl eine dieser mystischen Begabungen sein von denen immer alle sprechen. Als Dank fuer unsere Opfergabe warf er dann auch, mal mehr mal weniger lustvoll, seine mitgebrachten Fackeln in die Luefte, nachdem er seinen letzten Sprit ueber sie gegossen hatte.
Das nenn ich doch mal einen optimalen Return of Investment(RoI).
Mit den teils eingesperrten Tieren heute, hatte Onkel Nicky also nun schon Zoo und Zirkus.
Puh, haben wir das also auch hinter uns.


Dienstag, 10. Januar 2012

San Jose Pacifico (geschrieben am 6.1. in Mazunte)



Nicky:
San Jose Pacifico in 3000m Hoehe ist ein 300 Seelen Dorf und bekannt fuer seine Magic Mushrooms.
Allerdings ist gerade keine Pilzsaison und der Eigentuemer der Herberge hat gerade nur noch Opium, das schwaerzeste Haschisch das ich je gesehen habe und Marihuana.
Wir kaufen einen Jahresvorrat fuer 100 Pesos(6 Euro) weil sich das so gehoert und schliessen Freundschaft mit den andere Druffies.
Die Herberge liegt direkt am Hang, ist komplett aus Holz und hat 8 einfache Zimmer mit Gemeinschaftsbalkon. Der Blick auf die Berge ist grandios. Gemeinschaftsklo ist Parterre, Dusche gibts keine, geneausowenig wie Handyempfang. Auch mal schoen.
Den Rest des Abends verbringen wir damit bei Gitarrenmusik dem Sonnenuntergang zuzuschauen und den Mitbewohnern die Bedeutung des Wortes "Kaiserwetter" zu erklaeren. Lustiger Abend.
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Am naechsten Morgen sind schon wieder alle stoned. Meyf und ich beschliessen den Hang zu besteigen an dem unsere Herberge klebt.


Irgendwann enden alle Wege im dichten Wald, aber aufgeben ist keine Option. Nach 3 Stunden erreichen wir den Gipfel.
Zum ausruhen bleibt leider wenig Zeit. Die Sonne geht unter und keiner von uns hat Lust die Nacht im Wald zu verbringen. Der Abstieg gleicht eher einen panischen Flucht durchs wilde Dickicht.
Den Belohnungsjoint baut Meyf aus purem Grass. Den Tabak laesst er einfach weg. Obwohl ich nur dreimal dran ziehe war ich noch nie so stoned.
Ein weisshaariger baertiger Amerikaner spielt auf der Gitarre. Begleitet wird er dabei von einem Harmonium, einer Mundharmonika und Bongo-Trommeln. Die Sonne versinkt hinter den Bergen. Alles ist wunderschoen. Ich muss dringend hier weg!
Wir wanken runter ins Dorf und versuchen im Restaurant etwas zu bestellen. Der Gastraum wird von den Besitzern gleichzeitig als Wohnzimmer genutzt. Im Fernsehen laeuft eine Art mexikanisches Aktenzeichen XY. Ich fuehle mich schlecht. Meyf sieht auch nicht gut aus. Nach dem Essen wirds besser. Ich rauche eine Zigarette auf der Terasse. Unter mir verbrennt eine alte Frau Laub. Der Mond scheint. An der Wand haengt ein selbstgemaltes Pferdebild. Dieser Ort ist total schraeg. Ich fuehle mich wohl. Wir streifen noch ein Stuendchen ueber die Dorfstrasse, kaufen Bus-Tickets fuer unsere Fahr nach Mazunte an der Kueste und liegen wahrscheinlich um 10 im Bett.

Oaxaca (geschrieben am 6.1. in Mazunte)




Nicky:
Nach unserem Aufenthalt in Vera Cruz fuhren wir, diesmal nicht ganz so luxurioes, im 2. Klasse-Bus erster Klasse nach Oaxaca in den Bergen.
Nach einem nicht enden wollenden Schachspiel in dem ich Meyfie geradezu deklassierte, welches aber wegen schlechten Wetters abgebrochen werden musste, verbrachten wir noch eine gute Stunde frierend, klingelnd und klopfend vor unserer Hoteltuer (verschlossen).
Der Nachtportier hatte sich offenbar in einem freien Zimmer zur Ruhe gebettet (Guter Mann!).
Ein veraengstigeter Hotelgast mit seiner Geliebten als Rueckendeckung oeffnete schliesslich die Tuer.
Danach war der kleine Meyf so aufgeregt, dass ich ihm noch aus meinem Buch(Deadwood) vorlesen musste. An der Stelle wo die Hure dem Prediger einen blaest ist er friedlich eingeschlafen.
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Beim ersten Sonnenstrahl gegen 11:30 erwachten wir in unserem schmucklosen kolonialen Hotelzimmer. Der Lonely Planet zeigte uns den Weg zur Busstation und der Bus brachte uns zur oertlichen Zapotekenstadt. Meine erste Pyramide!





Leider hatten wir die 14Uhr-Opferung schon verpasst und zur 17Uhr-Opferung wollten wir ja schon in der ranzigsten Mezcal-Bar der Stadt unterm Tresen liegen. Bis dahin bin ich beeindruckt und versinke in Schweigen waehrend Meyf Helge Schneider nachmacht.
Zurueck im Staedtchen besorgen wir Tickets fuer die Fahrt nach "San Jose Pacifico" und kaufen den oertlichen Markt leer (Einen Wanderrucksack, diverses Adventure-Zubehoer, frittierte und in Zitronensaft ersaeufte Heuschrecken und eine wunderbar morbide Totenkopfpuppe aus Ton, wie es sie nur in Oaxaca gibt.

Neujahr in Vera Cruz (geschrieben am 1.1. im Bus nach Oaxaca)

Nicky:
Silvester in Mexiko. Wo gestern noch das Leben tobte findet man heute nur noch geschlossene Bars und runtergelassene Rolllaeden. Einige dieser runden Distelbuesche die man aus alten Western kennt, rollen ueber den menschenleeren Zocalo. Ein Kojote schnuert einsam durch die Stadt. Er sucht einen stillen Ort zum sterben.
Doch zwei tapfere Gringos reiten furchtlos Richtung Strand auf der Suche nach einer Mariachi Band und einer letzten Flasche Cervesza. Sinco Secundas a la fiesta. Bestimmt.
5,4,3,2,1.....Nichts.


Jemand hustet verlegen ein zwei mal vor sich hin. Gesundheit und Gott segne ihn. Meyf wirkt irgendwie frustriert und in Deutschland geht gerade eine mittlere Schnapsfabrik pleite.
Zu allem Ueberfluss haben wir auch unser Tagesziel(vier von fuenf einheimischen Grosskatzen anspucken) nicht erreicht.


31.12.2011 Vera Cruz/ Im Boot



Nicky:
Gestern Nacht auf dem Zocalo noch drei "Schaluppe" getrunken. Die Wirkung ist in etwa vergleichbar mit der eines pangalaktischen Donnergurglers. Man koennte auch mit 50 km/h gegen eine Betonwand laufen. Waere billiger.
Umflankt wird man dabei von 10 Mariachi-Bands die gleichzeitig in einem Umkreis von 20 Metern ihr Programm abspulen. Herzallerliebst.
Alle 30 Sekunden bietet ein altes Muetterlein selbstgehaekelte Lama-Schnuersenkel an. Ich kaufe ein urhaessliches Armband von einem Maedchen mit traurigen Mandelaugen(frage mich wie lange sie dafuer geuebt hat)., Kaugummis von einem alten Muetterlein und nach dem 3. Schaluppe eine Lokalrunde Elekroschocks fuer 30 Pesos und der Blitz soll mich treffen wenn das nicht die Wahrheit ist, bei Tarzans ungewaschenem Lendenschurz!







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Plan fuer heute war: Den ganzen Tag am palmengesaeumten Strand zu liegen. Stattdessen haben wir uns fuer Touristenfalle C entschieden. Mit dem Boot zur Sandbank und schwimmen mit den Eidechsen.

Meyf:
Doch auch dies gestaltet sich schon wieder arg langwierig. Wir waren zur Abwechslung mal die ersten und warten nun schon gefuehlte 2 Menschenleben, dass sich der Kahn fuellt. Wahrscheinlich muessen wir gleich wieder aussteigen oder nachloesen, weil unsere Zeit vorbei ist.
Die huebsche Brasilianerin sitzt natuerlich im Nachbarkasten.














Sonntag, 8. Januar 2012

30.12 / Vera Cruz




Meyfie:
Tja. Nun simmer da. Auf Reiseempfehlung meiner zweitliebsten Literaturwissenschaftlerin haben wir uns auf den vollkommen unbeschwerlichen Weg gemacht.
Aufbruch aus Mexiko City: 16 Uhr! - Wir haben sie nicht mehr alle.
Nun simmer also hier. Ich haette es mir spannender erhofft aber wir bleiben hier. noch einen Tag.
Habe heute naemlich vergeblich versucht, Nicky in den Mangroven-Waeldern an die Krokodile zu verfuettern... aber es gab keine :-(




Nur friedliche Voegel und interessante Horrorgeschichten von einer franz. Dame, welche wohl ein kleines Castello besass und Kinder entfuehrte um sich wieder jung zu waschen.
Das waere auch was fuer uns gewesen, aber diese Zeiten sind wohl leider vorbei.
Naja, morgen fahren wir auf ne Insel. Vllt. schaff ich es da ja ihn im Meer zu verklappen, wir hoerten heute von Haien.

Nicky:
Krokodile - wie einfallslos. Waere doch viel schlauer nachts mein Blut zu trinken um wieder jung und schoen zu werden und das schuettere Haar aufzufuellen.
Allerdings verhindert eine Mauer aus stinkenden Tortillas das jemand mein Bett betreten (oder verlassen) kann.
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Vor lauter Mordlust laesst er dann auch die Haelfte von Mexiko-City unerzaehlt.
Der Abend in der Wrestling-Arena mit anschliessender Arschloch-Sauf-Party-Tequilla-aus-der-Flasche. Immer rein in den dummen Schlund.
Die kleine Amerikanerin die so auf ihn stand und er hats nicht gemerkt.
Der 5-Stunden Bootsausflug auf die Horror-Insel der Moerderpuppen.
Alles nie passiert weil hier nicht erzaehlt.








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Die franzoesische Dame hat uebrigens keine Kinder ermordet sondern schoene junge Maenner die sie vorher "gekuesst" hat (nudge nudge).
Die Sorte Frau kenne ich.
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Liebes Tagebuch, ich habe auch einen neuen Facebookfreund <3.
Er heisst Cesar, macht Videos und will mich gross rausbringen, im naechsten Poco de Rio Imagefilm. Ich habe eine Szene mit Text:
"vengan a visitar Boca del Rio veracruz"
Next stop - Hollywood.
Ach ja, Meyfs rechtes Ohr ist auch mal kurz im Bild.

26.12.2011/ Mariachi-Bar / Mexiko City

Meyfie:
Liebes Nickys/unseres Reisetagebuch. Da will ich Dich endlich auch mal kurz besudeln.
Das geht ja hier schon heiter los.
Nach Ankunft waren hier schon alle Fressstaende geschlossen und auch der/die/das Cervezas kam nur noch aus dem Automat, statt aus der Zapfanlage. Aber nun gut. Der Tag nach dem Tag ist auch noch ein Tag, nur ein anderer, dachte man sich und zog frohen Mutes in die Schlacht der Nahrungsmittelsuche.
Gesagt tun getan.
So erzielten die ersten Tacos leider nicht den gewuenschten Befriedigungseffekt bei allen Beteiligten. Es mag keine Maisfladen und nun ist ihm schlecht und ER verweigert die weitere Nahrungsaufnahme. Oh je. Muss ich wohl bei Muttern noch weitere Wurststullen nachordern oder nen Flug nach Asien buchen.
Bier geht aber zum Glueck noch. Guck mer mal.
Hab mich erstmal fachmaennisch reinigen lassen. Das soll auch gut fuer die ganze Familie sein. Wir hoffen das Beste!

Nicky:
Liebes nicht Meyfie-Tagebuch, nur damit du es verstehst: Er hat sich an einem Strassenstand einen uralten ultrageheimen Maya-Seelenreinigungs-und-Ruckzuck-Sorgen-vertreibungsritual aufschwatzen, und sich dann von oben bis unten beweihraeuchern lassen.
Aber mir das Rauchen vorwerfen!
Und ja mir ist schlecht von den Tacos mit Affenhirnfuellung. Kann wohl nie wieder essen.
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Wir sitzen in einer Mariachi-Bar. Die Band ist gut.
Vielleicht hilft das uralte Tequila-Ritual gegen meine Uebelkeit.

Meyfie:
Hoffentlich!!!
Nur falls wir es gleich vergessen haben, der Weg ins Hotel, den wir gekommen sind:

O-----/
          /---------------H

26.12.2011/ Im Park / Mexiko City

Nicky:
Die Stadt ist geil. Es gibt viele grosse alte Gebauede im Kolonialstil.
Die gefuehlte Temperatur liegt bei 23 Grad.
Mir ist Kalt. Meyfie schwitzt.
Er kommt halt aus dem Wald.

26.12.2011/Hostel Amigo Suites / Mexiko City

Nicky:
Zum Fruehstueck gibts Cola&Zigaretten. Das Buffet ist schon abgerauemt. Die Putzfrau feudelt einsam um mich herum. Meyfie ist noch in unserem Zimmer.
Trotz Zeitverschiebung und 16 Stunden Flug, merke ich noch nichts vom Jetlag.
Ach ja der Flug. Continental Airlines ist ein Arsch. Die Stewardessen sind gar nicht huebsch und das Unterhaltungssystem stammt wohl noch aus den fruehen 90ern.
Aber ich bin froh und dankbar, dass die Maschine nicht ins Meer gestuerzt ist. Die Chancen sind da ja 50:50.


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Froh und dankbar koennen wir auch sein, dass ich ueberhaupt ins Flugzeug durfte.
Ohne ESTA-Anmeldung geht das naemlich nicht wenn man in der USA zwischenlandet.
Sagt einem ja auch keiner.
Die Online-Anmeldung am Flughafen kostete mich 10 Euro Internet-Gebuehr, 10 Euro ESTA-Gebuehr, einen mittleren Nervenzusammenbruch und 5 Jahre meines Lebens.
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Meyfies Oma ist tot. Sie ist in der Nacht gestorben.

Samstag, 7. Januar 2012

Die 1000 Todesarten der Mexikobiber

Hier mal noch eine Ansammlung der Fortbewegungsmittel (zu Wasser, zu Land und in der Luft):